Beitrag #37
15.03.2018, 07:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2018, 07:06 von Bonita.)
(15.03.2018, 02:11)Falling Snow schrieb: ein neues thema... "geschlecht in sprache"
grund? vor kurzem kam in D mal wieder die diskussion auf, wie gendergerecht sprache sein "muss". hauptakteur diesmal: ein mensch mit sogenannten "weibl." körperlichen eigenschaften, welcher vom geldinstitut eine "frau"anrede einfordert, während ebenjenes auf dem sprachlich generischen maskulin beharrt. aus welchen gründen auch immer.
soweit, so gut. oder auch nicht.
folgende dinge, die mir grübeln bereiten.
erstens:
wieso in aller welt bestehen menschen darauf, das sprache geschlechtsbezogen sein sollte. anders gesagt.... warum ist es so wichtig, das bei allem und jedem und so oft wie möglich bezug darauf genommen wird, was ich zwischen meinen beinen/schultern habe?
...
Da gehts nicht so sehr darum, was man oder frau zwischen den Beinen hat, sondern um die bereits ungerechte sprachliche Entwicklung selbst (feministisches Zeugs und so ), aber natürlich nicht nur...
(21.05.2017, 15:16)Bonita schrieb: ... liegt es in der Natur der (zumindest biologischen) Sache, dass sich - zumindest menschliche - Weibchen von ihren Männchen mehr oder weniger auch abgrenzen wollen, tw auch müssen; Also nur vom rein biologischen her - und das wird man nur durch (erzwungen) Sprachumstellung den Damen und Herren Menschleins austreiben können (Nachtrag: was allerdings mbMn auch nicht unbedingt das optimalste Szenario darstellt)...
In Ur-Sprachen gabs (gibts?) wohl eine neutrale Bezeichnung für Frau und Mann, es gab lediglich Worte/Bezeichnungen/Beschreibungen, wie sich dieser Mensch grade benimmt, was im Alltäglichen getan wird und werden muss usw usf. Klar zeigte da manches auf Unterschiede zwischen den biologischen Geschlechtern. Das hat sich dann (wohl zumindest) seit den monotheistischen Religionen (die mit nur einem - auch hier: "männlichen" - Gott) ins Patriachale gewandelt - es gab und gibt "heilige" Schriften, in denen dann sehr genau in Mann und (Koch-, Putz-, Kinderbetreu- und Gebär-) Sklave äh Frau unterschieden wurde - und im Grunde noch wird; Daraus entwickelten sich viele Worte/Bezeichnungen/Texte die für alle Menschen zu gelten hatten, ua Gesetze - und, da zumindest zwischen Frau und Mann "getrennt" wurde, Sprache da bereits ungerecht wurde und ist, aber sich letztlich auch unsere "modernere" Sprache entwickelte...
Nach vielen hunderten, gar tausenden Jahren der Unterdrückung der Frau durch den Mann - und hier auch in der Sprache - kann ich somit verstehen, warum (manche) Frauen auch hier (wieder) eine Gleichberechtigung wollen; Dass die dabei an weitere (bzw neutrale) Geschlechter nicht automatisch denken, ist auch nachzuvollziehen - jede/r ist sich schließlich selbst am Nächsten...
Sprache entwickelt sich ja auch weiter, also warum - so wie diese klagende Pensionistin meinte - nun nach zweitausend Jahren generischem Maskulinum nicht ein generisches Femininum:
https://www.youtube.com/watch?v=5CWVqhoOSeI
Das wär - von non-binary mal abgesehen - gerecht/er, weil in weiblichen Formulierungen meist das männliche ohnehin mit drin streckt...
Na, mal schauen, ob wir es selbst noch erleben werden, dass sich da irgendetwas tut...
„NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends