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RE: als mann und als frau
(25.05.2012, 12:11)Yuna schrieb: Meiner Ansicht nach wäre es grundsätzlich OK, weiter in Männerklamotten oder eben "männlich" zur Arbeit etc zu gehen. Es kann ja sein, dass man es nicht getraut dem Chef zu sagen oder einfach viel Kundenkontakt hat und man deshalb nicht "weder das eine noch das andere" ist.
Und was ist dann nach der GaOP?
Was ändert sich dann für die Anderen?
Nichts. Spätestens dann verlierst du den Job!
Aus meiner Sicht sollte man sich sehr genau überlegen was man wann und wie macht. Weder Kopf durch die Wand noch verstecken ist der Weg. Ich sage immer "Gut Ding braucht Weile" und so ist es mit der Transformation in das andere Geschlecht auch.
Wenn Zeitpunkt gekommen ist, dann kippt das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit sowieso von selbst. Kommt der nicht, dann ist man auch noch nicht so weit es am Arbeitsplatz zu erzählen.
Ich bin froh hier meine Psychologin gehabt zu haben, die mir auf professionelle Weise gezeigt hat, was der richtige Weg ist und dass ich meinen Dickschädel hier besser nicht durch setzte.
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RE: als mann und als frau
26.05.2012, 15:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2012, 15:20 von jasminchen.)
(26.05.2012, 13:48)Angelika schrieb: ... primäre TS
... Sekundäre TS
... Primäre TS ist also so etwas wie eine cerebrale Intersexualität. Hier differieren Gehirn und Körper wohl tatsächlich. Bei einer sekundären TS, also einer im frühkindlichen Alter aus welchem Grund auch immer, erworbenen TS, ist das wohl anders.
Also gegen diese Unterscheidung verwehre ich mich !
Ich behaupte mal, gestützt durch meine persönliche Erfahrung und aufgrund von mit Gesprächen mit anderen TS, dass "sekundäre" TS nicht existiert.
Nur weil ein Mensch mehr Kraft aufbringt und das auch bereits im Kindesalter kann, ihm zu unterstellen, er hätte seine TS erworben.
Ich mag dieses Klassendenken nicht!
Hey, ich bin die "echte", weil primäre TS, und du bist ja nur "sekundär" und eigentlich hast einen Dachschaden. WIEDERLICH !
Das ist ein Affront gegen alle "alten" TS, die sich selbst verleugnet haben um überhaupt überleben zu können, in einer Zeit wo man Zwangstherapiert wurde.
Wenn du schreibst, dass es Menschen mit stärkere und schwächerer Persönlichkeit gibt und deshalb manche früher und andere später zu ihrer TS stehen können, dann kann ich das akzeptieren.
Aber vielleicht irre ich mich ja und ich bin nur ein Fetischist, der den Fetisch "Frau sein" auf die Spitze gebracht hat, weil ich nicht schon mit 7 Jahren nur mit Puppen gespielt habe, sondern mich bereits damals für Elektrik interessiert habe.
Dabei ist es auch ganz egal, dass mein Vater mein Mutter geschlagen hat und immer nur einen Sohn wollte.
Ah, genau! Das ist der Grund für meine ERWORBENE TS! Mein Vater hat mir gezeigt, dass es schlecht ist ein Mann zu sein und deshalb habe ich beschlossen TS zu sein und mich in eine Frau zu "verwandeln".
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RE: als mann und als frau
(26.05.2012, 13:48)Angelika schrieb: Wer zwischen den Geschlechtern leben kann, ist wohl nicht TS sondern irgend etwas anderes.
Wo ist die Grenze?
Laut ICD ist man nur dann TS, wenn man eine körperliche Angleichung wünscht.
Also ist der Umkehrschluss, dass eine TS, die sich nicht operieren lassen möchte, weil sie ganz genau die Risiken kennt und auch weiß, dass das neue Genital alles andere als perfekt ist, keine TS.
Ich persönlich halte das für falsch! Im Gegenteil, zeigt es doch von Weitblick und Vernunft. Das die Gesellschaft solche Menschen nicht gerne sieht, weil sie das schöne Bild der 2 Rollen durcheinander bringt, ist ja klar. Diese gesellschaftlichen Werte beeinflussen am Ende auch die Wissenschaft und somit den ICD.
Und um wieder auf das Thread Thema zurück zu kommen.
Für MICH muss eine TS ihr optisches Erscheinungsbild so angleichen, dass sie von der überwiegenden Mehrheit der Menschen als dem anderen, als ihrem biologischem Geschlecht, zugehörig empfunden wird. Dazu gehören Kleidung, Stimme, Verhalten, Sprache, ... . Ob diese dann auch noch operiert ist, ist egal. Ob diese TS ihr Empfinden seit Geburt hegt, oder erst seit der Pubertät, oder noch später, ist auch egal, weil wir nie die Gründe wissen warum der Wunsch so lange unterdrückt wurde.
Und ja, das muss öffentlich geschehen, weil nur zu Hause leben wir nicht. Wir haben eine Job, Familie, die Natur die wir genießen wollen und am Ende wollen wir auch einen Partner, der uns im neuen Geschlecht akzeptieren kann. Ohne Öffentlichkeit können wir unser neues Leben nicht Leben, sondern sind gezwungen weiter etwas zu präsentieren, was wir nicht sind und werden am Ende immer unglücklicher.
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RE: als mann und als frau
26.05.2012, 16:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2012, 17:18 von jennybabe.)
(26.05.2012, 14:42)jasminchen schrieb: Es ist schön, dass DU dich so siehst, aber der überwiegende Rest der Menschheit wird dich so sehen, die die jeweiligen Menschen es aufgrund ihrer Lebenserfahrung gelernt haben, einen Menschen einzuordnen. Sie dazu meinen Beitrag Eigenbild/Fremdbild.
Dabei wirst du in Österreich wahrscheinlich gut als Frau wahrgenommen, hingegen in Thailand als Katoy. Das deshalb, weil die Menschen in Thailand seit Jahrhunderten lernen, mit der besonderen Genetik in diesem Land zurecht zu kommen und TS als solche zu erkennen.
es ging mir weder darum, dass ich gerne männerkleidung tragen möchte, weil ich mich ja ohnehin als frau sehe (tu ich keinesfalls, ich halte es in männerkleidung nicht aus, rauszugehen),
noch ging es mir darum, wie man von andere wahrgenommen wird,
sondern darum, als was man sich selbst bezeichnet und über was man sich selbst definiert
Zitat:Das ist DIR wichtig, aber der Großteil der Menschheit sieht eben nur Pimmel vs. Vagina. Es gibt biologisch gesehen, auch nur zwei Geschlechter. Alles dazwischen ist eine Missbildung. Klingt hart, aber aus biologischer Sicht macht es keinen Sinn TS zu sein. Was immer diese Anomalie auch für Vorteile für die Gesellschaft haben möge (Shamane, Medizinmann, ...), für unsere Gesellschaft sind wir nur lästige Störenfriede.
Ich persönlich habe genau deshalb auch den Weg der fast 100%igen Verweiblichung angestrebt, weil ich mir das "dazwischen sein" nicht antun wollte. Andere Gesellschaft (Muslime) machen mit Homo und TS kurzen Prozess. Seien wir also Froh, dass wir hier leben können und stören wir uns nicht an Begriffen, die für 99,999 der Menschheit klar sind.
mir ging es nicht darum, ts sein zu wollen, weil ich weder als mann noch als frau leben möchte,
sondern um die formulierung "als mann" und "als frau", die oft angewendet wird
was ich meinte, war, dass ich nichtmal dann "als mann" lebe oder rausgehe, wenn ich männliche kleidung trage (die ich übrigens nicht deshalb trage, weil mir die männerkleidung gefällt), und auch nicht erst dann "als frau" lebe oder rausgehe, wenn ich weibliche klelidung trage,
sondern ich habe mich schon immer als frau gesehen (nicht als transsexuelle frau, obwohl ich weiß, dass ich transsexuell bin, aber da würde ich immer noch die formulierung "ich gehe als transsexuelle frau raus" bevorzugen, als "ich gehe als mann raus", da ich nicht als mann rausgehe, weil ich kein mann bin und mich auch nicht als solcher empfinde
Zitat:Du hast einen XY Chromosomensatz. Du hast einen Pimmel, also bist du für die deine Eltern, Geschwister, die Gesellschaft und den Gesetzgeber ein Mann. Du Empfindest dich nicht als Mann, weil Mutter Natur bei dir dein ursprünglich weibliches Gehirn, durch einen Fehler im Mutterleib, nicht vermännlicht hat. Daraus resultieren dann all die anderen "Probleme" die wir TS in unserem Leben haben. Wären wir bei den Indianern aufgewachsen, könnten wir problemlos unser 4. Geschlecht leben.
wie gesagt, ging es mir darum, wie man sich selbst sieht und sich selbst definiert,
und ich persönlich (weiß nicht, wie das bei den anderen wäre) hätte selbst dann ein problem, wenn ich von allen als transsexuelle frau akzeptiert und geschätzt würde, da ich mich in meinem körper (in dem körper mit diesen geschlechtsmerkmalen) falsch fühle,
nicht nur in der rolle, in der ich mich anpasste
Zitat:Natürlich nicht, weil sich Frauen das Recht männliche Kleidung zu tragen im vorigen Jahrhundert erkämpft haben. Davor war es auch für Frauen unmöglich, etwas anderes als Röcke zu tragen. Wäre das heute noch so, würden wir auch weibliche TVs haben.
daher meinte ich ja, dass auch keine transsexuelle frau plötzlich als mann lebt, wenn sie (aus welch gründen auch immer) kleidung trägt, die vom schnitt her männlich ist (was wiederum jetzt nicht bedeutet, dass ich männerkleidung bevorzuge, sondern es geht mir ums prinzip)
eine transsexuelle frau lebt auch dann als frau, auch wenn sie dann von ihren mitmenschen als mann eingeordnet wird, da es mir in diesem thread darum geht, wie man sich selbst sieht und definiert, daher würde ich nie sagen, ich gehe als mann raus, selbst wenn ich (aus welch gründen auch immer) männliche kleidung trage, weil ich eine (transsexuelle) frau bin
Zitat:Wenn man jeden Tag, jede Stunde seines Lebens als Frau verbringt. Dazu gehört eben in unserer Gesellschaft das tragen weiblicher Kleidung, ein weibliches verhalten, eine weibliche Stimme. Kurz, sich so zu geben und präsentieren, dass uns andere Menschen in die Schublade Frau stecken. Nur zu Hause sitzen ist zu wenig! Dazu gehört es eben sehr wohl, hinaus zu gehen und sich so zu präsentieren, wie man sich fühlt.
auch hier meinte ich wieder, wie man sich selbst sieht und empfindet, und nicht, wie man von anderen wahrgenommen wird, und daher lebt man den alltag auch dann als frau, wenn man (aus welch gründen auch immer) in männerkleidung rausgeht,
natürlich würde ich lieber so rausgehen, wie ich mich fühle und diese art des lebens nicht nur zuhause verbringen (warum ich es nicht mache, hängt mit meiner angst zusammen; aber ich steh kurz davor es zu machen)
Zitat:Wortklauberei! Ich und so gut wie alle anderen in der Gesellschaft, außer TS, werden dich mit männlicher Kleidung nur dann als Frau sehen können, wenn du für den jeweiligen Betrachter in die Schublade Frau passt. Das wiederum ist, wie schon weiter oben beschrieben sehr individuell.
wie gesagt, ging es mir darum, wie man sich selbst empfindet und definiert
Zitat:Bezüglich Angst. Gerade DU brauchst die wirklich nicht haben! Das weißt du ja selbst. Und wenn doch, was ist nach der GaOP denn anders? Für die Wahrnehmung in der Gesellschaft NICHTS!
nach der op ist mein genital anders, das wird an meiner restlichen optik nichts ändern (außer dass die testosteron-fabrik in den hoden nicht mehr existiert)
jedoch verändert sich die wahrnehmung der gesellschaft durch die folgen der einnahme von weiblichen hormonen
Zitat:Also ist es EXTREM wichtig ZUERST sein Pasing so weit zu bekommen, dass man in der Gesellschaft in die Schublade des Wunschgeschlechts gesteckt wird. Dazu gehört nun mal das ausprobieren. Wenn eine TS Angst davor hat, dann muss sie eben diese Angst zuerst besiegen und dann weiter machen. Nur zu Hause in Strapsen und Lippenstift zu sitzen ist für MICH KEIN Alltagstest!
strapse ziehe ich sowieso keine an, sondern strumpfhosen oder ganz beinfrei (nein, ich weiß ja wie du es meinst)
Zitat:Und wenn man körperlich nicht in der Lage ist eine Frau halbwegs authentisch zu verkörpern, dann muss man entweder operativ etwas machen, sich damit abfinden, oder andere Konsequenzen ziehen. Sorry meine lieben, aber das ist so. Eine Frau mit 2m Körpergröße, extrem breiten Schultern und einem Gesicht wie eine Bulldogge, hat die Arschkarte gezogen. Das MUSS sich jede TS bewusst machen, BEVOR sie diesen Weg gehen will.
Ich habe mich das auch sehr genau gefragt und ich hatte eben Glück. Ich hätte aber ev. auch einen anderen Weg finden können mein Leben zu leben, oder es eben nicht mehr zu leben. Was glaubt ihr wie oft ich mich gefragt habe, das erste mal mit 19 Jahren, ob ich als Frau überhaupt jemals durch kommen werde.
ich hab auch glück, da ich von natur aus einen femininen körperbau hab,
dennoch habe ich in meinem kopf komplexe bzw. angst, und die kann ich nicht einfach so abschalten, sondern möchte sie mindern oder gar verschwindern lassen (und das mache ich, indem ich zb mit begleitung rausgehe, die mich dann auch teils allein gehen lassen, sodass ich mich daran gewöhne und die angst sich damit möglichst weit in luft auflöst)
aber ich möchte nochmal lieb darauf hinweisen, dass es in diesem thread (beitrag #1) weder um mich persönlich geht, noch um den alltagstest an sich
Zitat:Ja, außer die Sache mit der GaOP, hast du recht! Wenn du auch in der Sauna oder am (FKK)Strand als Frau gesehen werden möchtest, dann braucht es auch die GaOP.
gut, das wäre dann eine angelegenheit der definition "frau", für mich bin ich (und ich möchte nochmals erwähnen, dass ich die männerkleidung nicht bevorzuge) dann eine frau, wenn ich mich als frau sehe und empfinde, da ich mein "ich" in meinem gehirn habe und einfach nicht behaupten könnte, ein mann zu sein, egal was ich trage
Zitat:Woran soll eine andere Person deine Rolle in der Gesellschaft denn sonst erkennen? Wenn wir alle nackt gehen würden, so wie das einige Urvölker heute noch tun, dann ist die Sache EINDEUTIG. Wenn du einen Pimmel hast bei denen, dann bist ein Mann. So sie das 4. Geschlecht TS in ihrer Gesellschaft kennen, wird es Möglichkeiten geben das auszudrücken, selbst wenn du einen Pimmel hast. Kennen sie das nicht, so wie bei uns, dann wird diese Person für die anderen immer ein Mann sein.
wie gesagt, ging es mir darum, wie man sich selbst empfindet und in folge definiert und ich definiere mich nicht als mann, wenn ich männliche kleidung trage (was nicht bedeutet, dass ich mein leben als frau mit männerlicher kleidung leben möchte)
Zitat:Doch NUR daran und an deinem Verhalten und deiner Stimme können die anderen deine Wunschrolle sehen. Wenn eine Bio Frau eine sehr tiefe Stimme hat, und eine Hose und ein T-Shirt an hat und kurze Haare, dann wird sie womöglich als Mann erkannt werden. Das geht umgekehrt genau so. Ich kenne sogar eine Lesbe, die schaut aus wie ein Mann und ich habe sie nur an der Stimme als Frau erkennen können.
wie gesagt, ging es mir ..nicht darum *schluck*
Zitat:Ich finde den Beitrag sehr gut!
Zu zeigst mit diesem Satz wieder deine Ängste. Arbeite daran diese zu besiegen und der Rest geht von alleine.
ich selbst hab kein problem damit, mich professionell nicht ausdrücken zu können, ich schreibe einfach wie es mir durch den kopf geht, denn so lang man es lesen kann..
ich möchte mich gerne bei dir bedanken, dass du direkt auf mein anliegen geantwortet hast anstatt ein anderes thema einzubringen, schließlich war ich ja auch an eure meinungen zu meinem thema interessiert,
und ich hätte vielleicht dazuschreiben sollen, wie die jeweiligen inhalte von mir nun gemeint waren
ps. jetzt könnte man zusätzlich fragen: was bringt das unseren mitmenschen, wenn es nur darum geht, wie wir uns selbst sehen und definieren? den leuten auf der straße wird es zwar von heute auf morgen nichts bringen (weil aufklärungsarbeit nicht so schnell geht), aber ich möchte nicht nur, dass die menschen richtig aufgeklärt werden, sondern auch, darum, wie sich ts selbst definieren und welche formulierungen sie benutzen, wenn sie anderen menschen (die mal keine ahnung von der materie haben) über sich erzählen
natürlich könnten wir auf all die richtigkeiten verzichten,
dann sagen wir doch, wir wären doch transsexuelle männer, die als mann geboren sind und dann eine geschlechtsumwandlung vorgenommen haben, und nun als frau leben (wo wir ja doch gar keine sind; sarkasmus, anm. v. jenny), und wir als mann rausgehen (wogegen cis-frauen mit männerkleidung nicht als mann rausgehen, aber wir schon), und am nächsten tag als frau (denn wir müssen uns ja erst wie frauen verkleiden, um als frau rausgehen zu können) "gebürtige frau sowieso, gehen sie morgen als frau raus?" "bitte?"
ich nehme das nunmal sehr genau, und ich hab meine gründe
(und ich möchte dazu sagen, dass in meinen beiträgen in diesem thread nicht von tv und tg die rede ist, sondern nur von ts)
(ach und, möchte mich entschuldigen, falls sich dieser beitrag zynisch oder sarkastisch liest, es kann sein, dass ich heute so aufgelegt bin, ist aber alles nicht böse gemeint)
♥ jenny
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RE: als mann und als frau
(26.05.2012, 14:58)jasminchen schrieb: (25.05.2012, 12:11)Yuna schrieb: Meiner Ansicht nach wäre es grundsätzlich OK, weiter in Männerklamotten oder eben "männlich" zur Arbeit etc zu gehen. Es kann ja sein, dass man es nicht getraut dem Chef zu sagen oder einfach viel Kundenkontakt hat und man deshalb nicht "weder das eine noch das andere" ist.
Und was ist dann nach der GaOP?
Was ändert sich dann für die Anderen?
Nichts. Spätestens dann verlierst du den Job!
Aus meiner Sicht sollte man sich sehr genau überlegen was man wann und wie macht. Weder Kopf durch die Wand noch verstecken ist der Weg. Ich sage immer "Gut Ding braucht Weile" und so ist es mit der Transformation in das andere Geschlecht auch.
Wenn Zeitpunkt gekommen ist, dann kippt das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit sowieso von selbst. Kommt der nicht, dann ist man auch noch nicht so weit es am Arbeitsplatz zu erzählen.
Ich bin froh hier meine Psychologin gehabt zu haben, die mir auf professionelle Weise gezeigt hat, was der richtige Weg ist und dass ich meinen Dickschädel hier besser nicht durch setzte.
Vielleicht habe ich vergessen dazuzuschreiben:
(25.05.2012, 12:11)Yuna schrieb: Meiner Ansicht nach wäre es grundsätzlich OK, weiter in Männerklamotten oder eben "männlich" zur Arbeit etc zu gehen
solange ich eben keine weibliche Stimme habe
Ich täte soooooooooooo gerne Vollzeit als Frau leben, leider kommt mir da meine Stimme (noch) in die Quere. Vielleicht mal spazieren zu gehen, Dinge zu machen wo ich meinen Mund nicht aufmachen muss usw. ist alles kein Problem für mich.
Sobald ich aber z.B. in die Arbeit gehe, muss ich gezwungenermaßen in Männerklamotten gehen, da meine Stimme eben nicht passt.
Sobald die Stimme passt, ist die Chance viel höher, dass ich in meinem Job weiterarbeiten kann. Die Akzeptanz anderer Leute ist natürlich auch eher da.
Ich habe gute zehn Jahre überlegt, was ich wann mache und wann ich was sage. Gottseidank hab ich bis jetzt immer den richtigen Zeitpunkt oder die richtige Wortwahl getroffen und somit noch nirgends negative Anmerkungen bekommen. Ganz im Gegenteil sind nun viel mehr Leute viel öfters für mich da, wenns mir nicht so gut geht (sprich wenn ich wieder voll am heulen bin weil alles zu viel wird).
Jetzt bin ich ganz abgeschweift vom Thema: aufjedenfall wollte ich sagen, dass es während der RLE in Ordnung gehen würde, wenn man als Mann zur Arbeit geht, WENN die Stimme noch nicht passt.
Jemanden was anderes aufzwingen, die / der dadurch den Job verliert, ist in diesem Fall indiskutabel.
Generell sollte auch eine RLE nicht als Zwang gesehen werden. Wer sich gezwungen fühlt, eine RLE zu absolvieren, sollte sich nochmal überlegen dauerhaft in die Rolle des anderen Geschlechts schlüpfen zu wollen.
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RE: als mann und als frau
(26.05.2012, 16:05)jennylove schrieb: sondern um die formulierung "als mann" und "als frau", die oft angewendet wird
was ich meinte, war, dass ich nichtmal dann "als mann" lebe oder rausgehe, wenn ich männliche kleidung trage (die ich übrigens nicht deshalb trage, weil mir die männerkleidung gefällt), und auch nicht erst dann "als frau" lebe oder rausgehe, wenn ich weibliche klelidung trage,
Ist das im Endeffekt nicht egal?
Wir TS empfinden uns selbst dem anderen Geschlecht zugehörig. Manche früher, manche später. Wenn ich ein Leben als Mann geführt habe, aber im innersten eine Frau bin, dieses aber, ob der Umwelt oder meiner eigene Stärke, jahrelang unterdrückt habe, so habe ich trotzdem das Leben eines Mannes geführt, egal was ich selbst dabei empfunden habe.
Heute, 6 Jahre nach der Erkenntnis, dass ich das Leben als Mann nicht mehr Leben möchte, empfinde ich mich als Frau. Na ja was heißt es denn Frau zu sein?
Was ist der Unterschied zw. Mann und Frau sein?
Woran machen wir es fest ob wir Frauen oder Männer sind?
Was ist weiblich und was ist männlich?
Am Ende wird die Antwort auf die Fragen es wieder auf das Bild in der Gesellschaft und Pimmel oder Vagina reduzieren. Selbst unser Selbstbild ist von Äußerlichkeiten wie Augenbraunform, Bart, Hüften, Muskeln, Brüsen, Vagina, Penis, ... definiert.
Es gibt Männer, die nicht TS sind und so weich im Verhalten sind, dass sie in der Gesellschaft als unmännlich angesehen werden, sich selbst aber als netten "Frauenversteher" sehen. Dann wieder beinharte Karrierefrauen, die über Leichen gehen, nicht lesbisch sind als taffe (engl. tough, starke) Frau gelten.
Ich tu mir hier echt schwer und auch mit meiner Eigendefinition.
Ich sehe mich als selbstbewusste, zielstrebige, extrem starke Frau, die ihren eigenen Willen hat und sich nichts drein reden lässt.
In meinem Leben als Mann war das nicht so anders, wobei ich hier wahrscheinlich weicher und weniger hart war. Also in Richtung "Weichei! Objektiv betrachtet, könnte man mich jetzt sogar eher männlich, als weiblich sehen, obwohl mein Äußeres natürlich was anderes suggeriert.
(26.05.2012, 16:05)jennylove schrieb: auch hier meinte ich wieder, wie man sich selbst sieht und empfindet, und nicht, wie man von anderen wahrgenommen wird, und daher lebt man den alltag auch dann als frau, wenn man (aus welch gründen auch immer) in männerkleidung rausgeht,
Für mich klingt dieses suchen, diese Wortklauberei, nach einem Versuch sich selbst einzureden, dass man auch Frau ist, wenn man männliche Kleidung trägt, weil man noch zu wenig Mut hat in weiblicher Kleidung in die Öffentlichkeit zu gehen. Das deshalb, weil man nach 9 Monaten noch immer nicht in der Lage war sich selbst einen Tritt in den Hintern zu geben und es wieder einmal zu versuchen, obwohl man eigentlich weiß, dass man schon ein sehr gutes Passing hat. Versuche seine eigene UNBEGRÜNDETE Angst zu entschuldigen.
Ich sag dir jetzt wie ich zu meinen ersten Pumps gekommen bin. Ich bin mit 21 Jahren in das Übergrößengeschäft in der Porzellangasse gefahren, habe mir im Auto Nylonsöckchen statt meiner Socken angezogen und dann ab in das Geschäft. Dort habe ich nach den Pumps verlangt und dann habe ich sie dort anprobiert. Der Verkäufer war ein Mann und hat mich gar nicht so komisch angesehen. Ich hatte sogar noch einen Oberlippenbart.
Dann kam ein Dame herein, die sehr kleine Pumps wollte. Die hat mich zwar auch komisch angesehen, aber das musst mir egal sein.
Es war ein schönes Gefühl die Pumps an den Füßen zu haben, also hab ich sie gekauft.
Solche Situationen machen Stark! Es passiert ja nichts.
WOVOR HABT IHR ALLE EIGENTLICH ANGST!
WAS MACHT IHR EUCH ALLE FÜR GEDANKEN. MACHT WAS IHR WOLLT UND SCHEISST EUCH NICHT UM DIE ANDEREN! KEINER WIRD EUCH DEN KOPF ABREISSEN.
Ich habe das erlebt. In vielen Geschäften und mit vielen Verkäuferinnen. Geht endlich raus und hört doch auf euch selbst immer wieder in Gedanken zu verstricken, wie weiblich ihr auch mit Männerkleidung seid, anstatt es ENDLICH zu tun. Frau sein kann man nicht erdenken, sondern muss es ERFAHREN und zwar in der ÖFFENTLICHKEIT und nicht hinter dem Computer.
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RE: als mann und als frau
Zitat:Und wenn man körperlich nicht in der Lage ist eine Frau halbwegs authentisch zu verkörpern, dann muss man entweder operativ etwas machen, sich damit abfinden, oder andere Konsequenzen ziehen. Sorry meine lieben, aber das ist so. Eine Frau mit 2m Körpergröße, extrem breiten Schultern und einem Gesicht wie eine Bulldogge, hat die Arschkarte gezogen. Das MUSS sich jede TS bewusst machen, BEVOR sie diesen Weg gehen will.
Apropos Bulldogge, ...gestern war ich bei ein Fast Food Lokal. Ich will jetzt keine Filliale benennen, weil dies einem Zwangsouting für die betreffende Person gleich käme. Diese Person ist stämmig & weit größer als du, Jasmin. Hätte sie die Haare nicht auf weibliche Art gezopft, mit Rosaschnürchen, hätte ich weibliche Geschlechtsidentität nicht erkannt, in dieser so kurzen Zeit, während der Bedienung. Mir fiel dabei auf, daß die Filialleiterin beim vorbeigehen an der Theke die Kundschaft die Reaktionen über prüfte. Ich bin mir sicher, daß die Meisten sich gedacht haben, ...hoppla, ...so groß wie ein Basketball Star aber weibliche Frisur, ...okey, ...könnte eine Transe sein. Und jetzt fragen sich unsere jungen Mädels wie Jenny, Julia & Co, wieso TROTZ DER UNGLÜCKLICH MÄNNLICHEN STATUR -> KEIN <- GELÄCHTER zu vernehmen war. Da würde sie die hervoragend guten Grundvorausetzungen von Jenny & Julia beneiden, die Arme ABER nichtsdestotrotz ARBEITET SIE in einer SEHR öffentlichen Stelle, wo STÄNDIG Kundenkontakt gegeben ist. Ein wie ich finde exzellenter Ort um SICH kennenzulernen, zu erleben, bestätigt & akzeptiert zu werden ALS SICH -> die FRAU.
Also wie macht sie das, was hat sie unseren Kücken voraus, die vorher lieber eine z.b. FFS hinter sich bringen möchten, sofern sie das Geld hätten, bevor sie sich ENDLICH befreien würden ? Denn, wie die Jasmin korrekt beschrieben hat, ist eine Frau NUR DANN befreit, wenn sie raus geht. Ein Outing oder Verdacht oder Erkenntnis gibt lediglich darüber Auskunft, in welche Richtung bzw. UND DAS eine Reise begonnen werden sollte. Jeder Anfang ist schwer & wenn ihr "Versteckenden" gefangen bleibt's & ab der GaOP euch raus traut's, wundert euch nicht, wenn trotz den Anpassungen blöde Blicke ernten solltet. Der Clou mit den Alltagstest ist, daß ihr eure "richtige" Pubertät nachholen müsst. Oder glaut ihr das die Cis-Mädis auf Anhieb z.b. eine überzeugte Ghotic Anhängerin, eine Bürokauffrau, eine Firmenchefin, ...usw. geworden sind ? Greifen wir noch tiefer, ....nehmen wir als Bsp. ein kleines Mäderl mit 5 Jahren. So wie sie jetzt tickt, redet, bewegt, denkt & handelt sind vorübergehende Muster. Manche Eigenschaften bleiben & entwicklen sich weiter, ....drehen wir die Uhr nach vorn, ...GONG, ...die Pubertät hat geschlagen, ....die HOrmone spielen verrückt. Jetzt lernt die nun 11/12 jährige ihren eigenen Köper kennen, verliebt sich in den ersten Jungen, muß mit der Regel & hormonellen Schwankungen zu Rehct kommen und und und.... Da wird ein junges Fräulein zur jungen Dame heran gedeihen. Damit das optimal gelingt muß sie in allen Tasks was das Leben mit sich bringt Erfahrungen sammeln. Das formt ihren Charakter, ihre Weiblichkeit, ihre Sexualität, Orientierung, Interessen, Persönlichkeit.
Nun wünsche ich viel Spaß nach dem FIRST GOING OUT AS "WOMAN" ab der GaOP. Wenn ihr das macht seit ihr psychisch erledigt, total verkrampft, überfordert, ...ihr werdet noch mehr Komplexe & Ängste heran züchten als derzeit vorhanden. Beim Alltagstest geht es also nicht nur um die Gewssiheit wer oder was man ist, sondern auch WIE. Geniesst die Zeit & designed euch. Euer Malwerkzeug sind die gemachten Erfahrung in Alltag. Nutzted jede MÖglichkeit, bekommet so viel wie möglich Feeedback, schmeißt euch unters Volk, lebet wie eine unter vielen anderen Frauen, so wie die stämmdige Dame beim Fast Food Lokal. Just by the way, ...bestimmt wird sie die Skepsis mancher Menschen spüren aber sie lernt diese mit der Zeit auszublenden. Und das Geheimnis warum sie nicht verspottet wird ist ihr "Hallo da bin ich, ich bin eine Frau, ich arbeite hier gerne, ich bin normal". Und genau das macht sie authentisch, weshalb sich dann doch einige denken, ....ja, ...sie ist groß, vielleicht war sie mal ein Mann oder hat ein fehlerhaftes Gen, ...dennoch, ...sie ist eine Frau & wird als solche trotz der furchteinflößenden Körpergröße als Frau akzeptiert.
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RE: als mann und als frau
@Stealth_Woman:
Du sprichst mir aus der Seele!
Und jetzt nehmt euch ein Beispiel an der großen Basketballerin, von der wir nicht einmal wissen, ob sie nicht doch eine Bio Frau ist und erfahret euch selbst!
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RE: als mann und als frau
Ich möchte in diesem Thread derzeit nur eine Sache anmerken:
Keine Initiative, die die strikte Zweiteilung der Gesellschaft in "Mann" und "Frau" durch Schaffung einer dritten Kategorie (Trans*Mensch, Transgender, wie auch immer) überwinden möchte, verfolgt damit das Ziel, transsexuelle Frauen oder Männer zwangsweise in diese Kategorie zu verbannen oder sie gar à la Nazis öffentlich zu kennzeichnen. Diese Unterstellung halte ich entweder für ziemlich absurd oder für ein gravierendes Missverständnis.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -
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