ICD-11 und DSM-5
RE: ICD-11
Beitrag #51
(19.02.2018, 11:01)Kosmonautin schrieb: Aberich verstehe diese Angst sehr gut, weil zur Zeit tendiert alles eher mieser zu werden als superer.

Was aber unter anderem politische gründe hat. 
Schwarz/blau hat einiges vor mit dem sozialen gesundheitssystem. 
Das ist aber unabhängig von einem ICD11. 

Zitat:Wenn es dieser Dinge nicht mehr bedarf werden wir wohl kaum das Zeug nur so bezahlt bekommen, sondern eher nicht. 

Gutachten, sprich eine Diagnose wird man nach wie vor brauchen. Sonst wäre es nicht im Diagnose-Katalog!
Diese diagnose wird nur nicht mehr im selben abschnitt wie u.a Pyromanie (F63.1) oder Kleptomanie (F63.2) zu finden sein. 
Man bekommt also nichts diagnostiziert, dass den überbegriff persönlichkeits oder verhaltensstörung umfasst. Es wird ein neuer überbegriff, eine neue kategorie geben. Immer noch das selbe spiel, nur ist man nicht mehr automatisch "gestört"

Es bleibt also im grunde alles gleich, außer für die, die unbedingt verhaltensgestört sein wollen, die müssen sich dann eine F- diagnose erwirken. 

Hier mal links zur onlineversion des ICD10.:

Beschreibung der Diagnosen F60-F69 
( der abschnitt in dem Transsexualität zu finden ist)
http://www.icd-code.de/icd/code/F60-F69.html

Die komplette kapitelübersicht. Das Kapitel V in dem alle diagnosen von F00-F99 zu finden sind, also auch wir, trägt den namen "Psychische und Verhaltensstörungen"
http://www.icd-code.de/icd/code/ICD-10-GM.html

Im ICD wird einfach ein neuer Buchstabe für gender spezifische dinge eingeführt.
Was da zum fürchten ist versteh ich nicht.
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: ICD-11
Beitrag #52
Liebe Mrs. Moustache!

Ich denke ich habe mich mit dem Thema schon vor sehr langer Zeit auseinanderzusetzen begonnen. Ich weiß sehr wohl Bescheid über ICD und DSM und die darin enthaltenen Beschreibungen von TS.
Du hast recht, dass es vor allem um die gesellschaftl. Stigmatisierung geht. Darum geht es mir jedoch nicht.

Jedoch wird ohne dein Wissen jetzt schon zw. den Krankenkassen und den Menschen gestritten, welche die Behandlungsrichtlinien (SoC) für TS mitbestimmen.

Ich werde hier keine Namen nennen im Forum. Aber es ist klar erkennbar dass die Krankenkassen sich gerne abputzen würden und die Gegenseite mit erhöhter Suizidrate argumentiert, falls plötzlich alles oder noch mehr (OP?) selber zu zahlen wäre.

Das steht leider nicht im Standard oder im Falter (dieses Drecksblatt lässt den Dietmar Krug Scheisse über TS schreiben / Ausgabe 37/17).

Aber bei aller Korrektheit - ich bin so egoistisch zu sagen, dass ich dieses Stigmatisierung gerne noch länger aushalten würde - wenn mir dafür die OP gezahlt wird.

Heute morgen am Bahnhof als der Zug einfuhr ... war mir nicht gut. Denk da mal dran, dass wir nicht alle so straight political correct sind. Von meinen Idealen bezahlt sich die OP nicht.
Zitat

RE: ICD-11
Beitrag #53
(19.02.2018, 19:06)mrs.moustache schrieb:  
 
Es bleibt also im grunde alles gleich, außer für die, die unbedingt verhaltensgestört sein wollen, die müssen sich dann eine F- diagnose erwirken. 
 
 

Was in sich ja schon verhaltensgestört wäre...

(19.02.2018, 19:06)mrs.moustache schrieb:     
Was da zum fürchten ist versteh ich nicht.

Ich versuch nur, gegen dem allgemeinen Trend hier, zu verstehen was in den Leuten so vor sich geht. Persönlich habe ich auch ganz andere Probleme.
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

E   L   E   F   A   N   T   E   N  L   I   E  B  E

t  ö  t  e  t   F  a   s   c  h   i   s   m   u   s
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RE: ICD-11
Beitrag #54
Der ICD11 kommt auf alle fälle- die entpathologisierung wird recht sicher umgesetzt.
Darauf kann man als bügerIn schwer (bis gar nicht) einfluss nehmen.

Die kostenübernahme ist eine andere geschichte, das ist österreichische politik die man als bürger mitgestaltet. Länder die "vorreiter" in sachen entpathologisierung sind (frankreich seit 2009, dänemark seit 2017) haben ebenfalls die kostenübernahme beibehalten! 
Das eine schließt das andere nicht aus. Da die entpathologisierung nicht "aufzuhalten" ist, sollte man im schlimmsten fall für eine kostenübernahme "kämpfen" anstatt darum zu betteln weiter krank sein zu dürfen.

Kompromisse sind keine lösung. 

In wirklichkeit ist es eh ein wunder, dass wir keine antipsychotika oder ähnliches statt hormone bekommen, bei der momentanen kategorisierung. Einem pyromanen gibt man ja auch keinen brandbeschleuniger und leerstehende häuser, damit der druck nachlässt..
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: ICD-11
Beitrag #55
(19.02.2018, 19:51)mrs.moustache schrieb: ... In wirklichkeit ist es eh ein wunder, dass wir keine antipsychotika oder ähnliches ... bekommen...
Du meinst wohl eher "nicht mehr" bekommen - so wurden "trans" früher doch ohnehin "therapiert" (inkl "Geschlossener")! Pinch

Da das aber nie zum Ziel führte, wurden schließlich sinnvollere Therapien zugelassen...
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RE: ICD-11
Beitrag #56
(19.02.2018, 21:15)Bonita schrieb:
(19.02.2018, 19:51)mrs.moustache schrieb: ... In wirklichkeit ist es eh ein wunder, dass wir keine antipsychotika oder ähnliches ... bekommen...
Du meinst wohl eher "nicht mehr" bekommen - so wurden "trans" früher doch ohnehin "therapiert" (inkl "Geschlossener")! Pinch

Eh. Aber das weiß doch keiner mehr. Auch dass ebenso dinge wie PersonenstandsÄnderung ohne GaOP , PÄ ohne scheidung und andere dinge erkämpft werden mussten.
Nichts von dem was wir haben, wurde uns einfach so gegeben. 
Der status quo ist immer noch nicht optimal und angstmache vor den "gefahren" einer verbesserung bzw dem festhalten an der zuschreibung "persönlichkeits- bzw verhaltensgestört" helfen nicht daran etwas zu ändern.
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: ICD-11
Beitrag #57
So - jetzt mach mal Pause bitte.

Von Angstmache ist hier keine Rede. Ich will selber nicht als geisteskrank gelten - mir genügt eine Ex-Frau die das von mir glaubt.

Tatsache ist jedoch, ich strebe eine GAOP an. Dass ist auch mit meinem fallführenden Therapeuten in Wien (Mag. Wahala) so besprochen.

Tatsache ist, dass wir nun eine F-Politikerin im BMG sitzen haben.

Tatsache ist, dass der ICD-11 für uns Transmenschen die selbe Erlösung bietet wie in den 80ern für Homosexuelle - wir sind nicht krank!

Tatsache ist aber auch, dass bereits aus der WGKK Stimmen laut werden, die eine Abkehr von jeder Kostenübernahme befürworten, falls die Ent-Pathologisierung "zu weit" geht.

Habe ich mich und endlich einmal so ausgedrückt, dass auch Du meine Befürchtungen nachvollziehen kannst? Ohne mich oder andere, denen es ebenso geht, gleich zu verurteilen?
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RE: ICD-11
Beitrag #58
(20.02.2018, 10:44)Patricia1975 schrieb: ... Tatsache ist, dass der ICD-11 für uns Transmenschen die selbe Erlösung bietet wie in den 80ern für Homosexuelle - wir sind nicht krank!
Das ist eben keine "selbe Erlösung"!
Homosexualität wurde zwar aus dem ICD gestrichen, aber bereits die Streichung zuvor im DSM befreite Betroffene vom "Psycho"-Stigma. Wie oft muss ich das denn bitte noch hier erwähnen?! Rollingeyes
https://www.aerzteblatt.de/archiv/44972/...noch-immer schrieb:Während des 20. Jahrhunderts wurde Homosexualität zunächst entkriminalisiert und dann zur Krankheit deklariert. In den 70er- und 80er-Jahren setzte ein Trend zur Entpathologisierung ein. 1987 wurde die Homosexualität aus dem DSM-III-R gestrichen und 1991 auch aus dem ICD-10. Heute ist Homosexualität „normal“.
Homosexuelle benötigen aber auch keine medizinische Betreuung/Behandlung so wie es bei vielen Trans der Fall ist, drum muss Trans auch im ICD drin bleiben.

(20.02.2018, 10:44)Patricia1975 schrieb: ... Tatsache ist aber auch, dass bereits aus der WGKK Stimmen laut werden, die eine Abkehr von jeder Kostenübernahme befürworten, falls die Ent-Pathologisierung "zu weit" geht.
Und auch hier abermals: Solange es im ICD drin steht, ist es NICHT "ent-pathologisiert" - was bedeutet, dass KraKa zahlt.

Wir wollen eine "Ent-Psycho-Pathologisierung" (Streichung im DSM), aber keine "Ent-Pathologisierung" (im ICD verbleiben)!

Dass die KraKas nix zahlen wollen, ist auch nix Neues, btw...
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: ICD-11 und DSM-5
Beitrag #59
@Bonita

Mich interessiert die Zitiererei nicht ;-)
Die ersten beiden Aussagen kannst du zusammenfassen, denn genau darum geht es. Solange TI noch in DSM5 oder ICD11 steht wird noch argumentiert werden können, dass nicht TI behandelt werden muss - jedoch alle Begleitumstände.

Muss ich das noch näher ausführen oder gehts nur um i-Tüpferl-Reiterei mittlerweile?

"Dass die KraKas nix zahlen wollen, ist auch nix Neues, btw... "

Sollte während meiner Wartezeit rauskommen, dass ich mir jeden Cent der OP selber zahlen muss, mache ich dass was ich vielleiucht doch damals mit 10 schon hätte machen sollen!

Und wenn du das für faulen Quatsch hältst - erinner mich dran, was ich geschrieben habe, falls es soweit kommen sollte! Dann werdet ihr auch nie wieder lästige Einträge von mir finden!




Anstatt hier irgendwie mal an einem Strang zu ziehen, zicken wir alle rum und streiten uns über die Korinthenkackerei die wir hier aufeinander loslassen.

Vielleicht sollten mal alle, die schon die OP hatten mal zurückdenken, wie es den Wartenden geht. Und jene, die nie eine OP anstrebten sollten mal bitte an jene von uns denken, die es schon tun.
Zitat

RE: ICD-11 und DSM-5
Beitrag #60
Oyi... niemand sagt, dass das Warten bis zum persönlichen Ziel nicht schlimm ist, sag mal?! Eek 

Das Problem bei der Sache ist leider auch, dass gewisse Leute (darunter auch TG) eine komplette Streichung wollen - also nicht nur im DSM, sondern auch im ICD, so wie damals bei Homosexualität - das hat sehr viel Staub aufgewirbelt;

Aber das wollen die meisten medizinisch behandlungsbedürftigen (also zB Du, Mrs.Moustache, Irina, usw usf) und auch glücklicher Weise einige Experten nicht, sondern nur eine DSM-Streichung weil damit das Psycho-Stigma wegfiele; Das sollten die Expertinnen die Du hier anonymer Weise erwähnt hast auch mal checken - kannst denen doch ev den Tipp geben Eyelashes

Im ICD wird es bleiben, aber kommt in der nächsten Ausgabe raus aus der dortigen Psycho-Ecke und bekommt eine eigene - und somit wird es auch weiterhin von den KraKas bezahlt werden; Deshalb brauchst Du auch keine Bedenken haben, dass Du Dir Deine med Behandlungen selbst bezahlen musst!

Wir ziehen hier also sehr wohl an einem Strang, manche wissen nur noch nicht wo sie am Strang anfassen sollen oder müssten; Soviel mal wieder zum Rosinenablassen... Rollingeyes


Alles Gute, mein liebes kopfloses Eulchen, auch Du wirst es schaffen Kiss
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