Beitrag #1
15.03.2020, 06:57
Hallo liebe Community.
Wieder ne schlaflose Nacht und stundenlang wurde ich durch meine Gedanken durch die gewohnte Achterbahn gejagt.
Und jetzt etwas verängstigt und besorgt den Entschluss gefasst, mich mal bei den Menschen auszureden/Meinungen zu suchen, die sich am besten damit auskennen.
Um mich etwas vorzustellen, erstmal etwas von mir. Ich bin 30 Jahre alt, männlich, und seit langem viel zu einsam.
Meine ersten Schritte in Richtung liebe waren immer mit anderen Männern verbunden, das war nie ein Problem für mich und ich ging schon als Jugendlicher offen damit um. Mein Dad ist selber schwul, meine Mum war unterstützend, alles perfekt. Hatte einen Freund, war richtig verliebt, aber wie das so oft bei der ersten Beziehung ist, wars nicht dauerhaft. Ich dachte ich bin schwul, aber mit 19 dann habe ich mich plötzlich in eine Frau verliebt. Hatte eine 3jährige Beziehung die in einem Fiasko geendet ist. Ich wurde Betrogen, wofür ich teilweise mir die Schuld gebe, weil..einfach ausgedrückt, mein Sexualtrieb scheinbar nicht zufriedenstellend war, ich einfach keine Lust hatte, etc. Ich hatte schon seit ich 16 war Depressionen, der Abbruch dieser Beziehung gab dem ganzen aber noch einen Schub, ich bin in ein wirklich tiefes, dunkles Loch gefallen, hatte einen (zum Glück) fehlgeschlagenen Suizidversuch, war 3 Monate in stationärer Behandlung in einer Psychiatrischen Einrichtung. Ich habe es irgendwie geschafft, meine Probleme...etwas in den Griff zu bekommen.
Danach kamen zwei Kurzbeziehungen, Verliebtheit war irgendwie immer da, aber irgendwie wurde nicht mehr daraus. Mit 25 habe ich mir dann gesagt, es reicht, ich nehme mir Zeit für mich, finde heraus, was ich will, wer ich bin, was ich brauche.
Und damit ging das Chaos los.
Ich habe festgestellt, ich fühle mich nicht mehr zu Männern hingezogen.
An manchen Tagen fühle ich mich weiblicher. Hatte mitunter eine relativ lange Phase (1 Jahr), in der ich lieber eine Frau gewesen wäre. Darüber nachgedacht habe, wie realistisch das für mich ist, ob ich mir das nur einrede, ob ich damit glücklicher wäre etc.
Weiterhin fühle ich mich eigentlich zu Frauen hingezogen, ich würde mich nicht als Bisexuell beschreiben. Aber sexuell klappt das nicht so wirklich für mich. Und auch nicht für die Frauen, die mit mir zusammen waren, wie sich gezeigt hat. Es geht sogar so weit, dass ich nicht nur einfach nicht will, ich ekle mich vor dem weiblichen Geschlechtsteil. Ich kann damit nichts anfangen. Ich will es nicht sehen und schon gar nicht mehr damit anfangen.
Dementsprechend hatte ich die letzten 5 Jahre weder eine Beziehung noch sexuellen noch romantischen Kontakt zu irgendjemandem.
Und nun zu den Gedanken, mit denen ich mich einfach nicht abfinden kann.
Ich bin eigentlich ein sehr offener Mensch, bin dafür, dass man seine Interessen, Vorlieben, Präferenzen etc ausleben sollte, weil man einfach so ist wie man ist.
Aber ich will mir einfach nicht eingestehen, dass ich mich zu Transfrauen hingezogen fühle. (wobei ich mir nicht mal im Klaren bin, ob das die Richtige Bezeichnung ist, weil post-op ja wieder nicht klappen würde, weil ich dann wieder weiblichen Geschlechtsteilen ausgesetzt wäre, die in mir Panik verursachen)
Nicht weil ich mich dafür schäme, sondern weil ich denke, dass die meisten sich damit wohl auf ihr Geschlechtsteil reduziert fühlen würden, weil das irgendwie Oberflächlich ist, weil das nichtmal ne richtige sexuelle Orientierung ist. In meinem Freundeskreis befinden sich zwei Transfrauen, mit denen ich eigentlich über alles reden kann...aber nicht einmal bei denen traue ich mich das zu sagen, weil ich einfach nicht in diesem Licht gesehen werden will.
Ich wüsste nicht einmal wie ich damit anfangen soll, weiß es auch hier nicht wirklich.
Ich bin weder interessiert an "einfach nur Sex", ich kann und werde wohl nie Sex haben, ohne zumindest verliebt zu sein. Ich will eine Beziehung führen, schon alleine weil Einsamkeit und das Singleleben so gar nichts für mich sind und weil ich mich nach großteils emotionaler Nähe verzehre, aber sowohl Männer als auch Frauen sind ausgeschlossen.
Ich will einen Partner haben, mit dem ich verliebt durch die Stadt schlendern kann, Händchenhaltend, will atemberaubende Küsse erleben, gemütliche Abende zu zweit, Essen gehen, mit der Person schlafen können für die mein Herz schlägt, aber ich sehe einfach nicht wie ich das vereinen kann.
In Wien gibts da so ne super Einrichtung, die rosa Villa, in der ich schon ein paar mal Kaffee trinken war. Schon länger überlege ich, da mal zu ner Beratung hinzugehen, herauszufinden was ich bin, was mit mir ist, was vllt in meiner Einstellung falsch ist. Aber ich habe Angst, einfach abgestempelt zu werden mit "du hast nen Fetisch, wir sind hier für Leute zuständig, die echte Probleme haben"
Aber ich denke einfach, dass es bei mir kein Fetisch ist.
Und, so blöd es auch klingt, ich habe Angst davor, mein restliches Leben alleine zu sein.
Und jetzt zu meinen Fragen an euch:
Bin ich nur verwirrt?
Bin ich ekelhaft(Ich komme mir so vor)?
Was bin ich?
Sollte ich mich so akzeptieren oder muss ich weiter versuchen, mich zu ändern?
Kann ich offen damit leben, ohne Menschen damit zu verletzen?
In erster Linie, vielen Dank für eure Zeit, danke dass Ich hier erzählen konnte, was schon viel zu lange an mir nagt.
Ich hoffe wirklich, dass ich niemandem auf die Zehen getreten bin oder ein schlechtes Gefühl gebe und entschuldige mich für etwaige Fehltritte die vllt nicht politisch Korrekt sind.
Wieder ne schlaflose Nacht und stundenlang wurde ich durch meine Gedanken durch die gewohnte Achterbahn gejagt.
Und jetzt etwas verängstigt und besorgt den Entschluss gefasst, mich mal bei den Menschen auszureden/Meinungen zu suchen, die sich am besten damit auskennen.
Um mich etwas vorzustellen, erstmal etwas von mir. Ich bin 30 Jahre alt, männlich, und seit langem viel zu einsam.
Meine ersten Schritte in Richtung liebe waren immer mit anderen Männern verbunden, das war nie ein Problem für mich und ich ging schon als Jugendlicher offen damit um. Mein Dad ist selber schwul, meine Mum war unterstützend, alles perfekt. Hatte einen Freund, war richtig verliebt, aber wie das so oft bei der ersten Beziehung ist, wars nicht dauerhaft. Ich dachte ich bin schwul, aber mit 19 dann habe ich mich plötzlich in eine Frau verliebt. Hatte eine 3jährige Beziehung die in einem Fiasko geendet ist. Ich wurde Betrogen, wofür ich teilweise mir die Schuld gebe, weil..einfach ausgedrückt, mein Sexualtrieb scheinbar nicht zufriedenstellend war, ich einfach keine Lust hatte, etc. Ich hatte schon seit ich 16 war Depressionen, der Abbruch dieser Beziehung gab dem ganzen aber noch einen Schub, ich bin in ein wirklich tiefes, dunkles Loch gefallen, hatte einen (zum Glück) fehlgeschlagenen Suizidversuch, war 3 Monate in stationärer Behandlung in einer Psychiatrischen Einrichtung. Ich habe es irgendwie geschafft, meine Probleme...etwas in den Griff zu bekommen.
Danach kamen zwei Kurzbeziehungen, Verliebtheit war irgendwie immer da, aber irgendwie wurde nicht mehr daraus. Mit 25 habe ich mir dann gesagt, es reicht, ich nehme mir Zeit für mich, finde heraus, was ich will, wer ich bin, was ich brauche.
Und damit ging das Chaos los.
Ich habe festgestellt, ich fühle mich nicht mehr zu Männern hingezogen.
An manchen Tagen fühle ich mich weiblicher. Hatte mitunter eine relativ lange Phase (1 Jahr), in der ich lieber eine Frau gewesen wäre. Darüber nachgedacht habe, wie realistisch das für mich ist, ob ich mir das nur einrede, ob ich damit glücklicher wäre etc.
Weiterhin fühle ich mich eigentlich zu Frauen hingezogen, ich würde mich nicht als Bisexuell beschreiben. Aber sexuell klappt das nicht so wirklich für mich. Und auch nicht für die Frauen, die mit mir zusammen waren, wie sich gezeigt hat. Es geht sogar so weit, dass ich nicht nur einfach nicht will, ich ekle mich vor dem weiblichen Geschlechtsteil. Ich kann damit nichts anfangen. Ich will es nicht sehen und schon gar nicht mehr damit anfangen.
Dementsprechend hatte ich die letzten 5 Jahre weder eine Beziehung noch sexuellen noch romantischen Kontakt zu irgendjemandem.
Und nun zu den Gedanken, mit denen ich mich einfach nicht abfinden kann.
Ich bin eigentlich ein sehr offener Mensch, bin dafür, dass man seine Interessen, Vorlieben, Präferenzen etc ausleben sollte, weil man einfach so ist wie man ist.
Aber ich will mir einfach nicht eingestehen, dass ich mich zu Transfrauen hingezogen fühle. (wobei ich mir nicht mal im Klaren bin, ob das die Richtige Bezeichnung ist, weil post-op ja wieder nicht klappen würde, weil ich dann wieder weiblichen Geschlechtsteilen ausgesetzt wäre, die in mir Panik verursachen)
Nicht weil ich mich dafür schäme, sondern weil ich denke, dass die meisten sich damit wohl auf ihr Geschlechtsteil reduziert fühlen würden, weil das irgendwie Oberflächlich ist, weil das nichtmal ne richtige sexuelle Orientierung ist. In meinem Freundeskreis befinden sich zwei Transfrauen, mit denen ich eigentlich über alles reden kann...aber nicht einmal bei denen traue ich mich das zu sagen, weil ich einfach nicht in diesem Licht gesehen werden will.
Ich wüsste nicht einmal wie ich damit anfangen soll, weiß es auch hier nicht wirklich.
Ich bin weder interessiert an "einfach nur Sex", ich kann und werde wohl nie Sex haben, ohne zumindest verliebt zu sein. Ich will eine Beziehung führen, schon alleine weil Einsamkeit und das Singleleben so gar nichts für mich sind und weil ich mich nach großteils emotionaler Nähe verzehre, aber sowohl Männer als auch Frauen sind ausgeschlossen.
Ich will einen Partner haben, mit dem ich verliebt durch die Stadt schlendern kann, Händchenhaltend, will atemberaubende Küsse erleben, gemütliche Abende zu zweit, Essen gehen, mit der Person schlafen können für die mein Herz schlägt, aber ich sehe einfach nicht wie ich das vereinen kann.
In Wien gibts da so ne super Einrichtung, die rosa Villa, in der ich schon ein paar mal Kaffee trinken war. Schon länger überlege ich, da mal zu ner Beratung hinzugehen, herauszufinden was ich bin, was mit mir ist, was vllt in meiner Einstellung falsch ist. Aber ich habe Angst, einfach abgestempelt zu werden mit "du hast nen Fetisch, wir sind hier für Leute zuständig, die echte Probleme haben"
Aber ich denke einfach, dass es bei mir kein Fetisch ist.
Und, so blöd es auch klingt, ich habe Angst davor, mein restliches Leben alleine zu sein.
Und jetzt zu meinen Fragen an euch:
Bin ich nur verwirrt?
Bin ich ekelhaft(Ich komme mir so vor)?
Was bin ich?
Sollte ich mich so akzeptieren oder muss ich weiter versuchen, mich zu ändern?
Kann ich offen damit leben, ohne Menschen damit zu verletzen?
In erster Linie, vielen Dank für eure Zeit, danke dass Ich hier erzählen konnte, was schon viel zu lange an mir nagt.
Ich hoffe wirklich, dass ich niemandem auf die Zehen getreten bin oder ein schlechtes Gefühl gebe und entschuldige mich für etwaige Fehltritte die vllt nicht politisch Korrekt sind.