ich geh mal ein wenig auf die einwände ein, die bisher die frechheit besaßen, aufzutauchen
- das es zu neuen Zwängen führen würde, u.a. genderneutrale Einheitskleidung, Unisex-Klo, das Gebot, Kinder bis zur selbstbestimmten Einordnung in eine Geschlechtsrolle als Neutra zu behandeln, u.a.m.)
- mein wunsch ist es nicht, mit neutraler einheitskleidung rumzulaufen
nur zieht jeder das an, was er möchte, OHNE das kleidung überhaupt irgendeinem gender zugeordnet wird. wobei aufgrund der körperlichen unterschiede dann doch wieder eine basis-differenzierung notwendig ist.
nur eben rein auf den körper bezogen und nicht auf bisherige m/w-schubladen ausgerichtet, z.b. farben, figurbetonung, detailverliebtheit usw.
- unisex-klo's wären eine konsequente umsetzung der trennungsaufhebung.
- kinder/erwachsene sind generell "neutra's", da keine zuweisung einer rolle erfolgt.
(z.b. wird im (deutschen) grundgesetz von menschen/personen gesprochen, nicht von männer und frauen.)
(trennungs) zwänge sind es, die uns gesellschaftlich auferlegt werden. wenn es ein "zwang" sein sollte, dieses teilende, zu 99% erdachte m/w-konstrukt über bord zu werfen, dann hab ich nix dagegen.
- das überzogene Forderungen oft niemandem wirklich nützen, das sie mitunter sogar unnötiges Kopfschütteln oder gar Aversionen bei Menschen außerhalb der TG-Welt auslösen
diese gedanken sind ja "nur" theoretischer natur
gemäß dem fall, das sie wirklich umgesetzt werden sollten, würde es sicher blockaden geben. weniger von gesetzlicher seite, die ja eher pragmatisch ausgelegt ist und offenheit fördert. auch, wenn daran noch gearbeitet wird, z.b. ehe für alle bzw. die möglichkeit, eine geschlechtsangabe zu verweigern. aber immerhin ein steter prozess.
gesellschaftlich wirds schon schwieriger, die trennung von m/w aufzuheben,
solange eine große mehrheit ihre identität über den eigenen körper defininert.
(aber kurioserweise keinesfalls darauf reduziert werden möchte
)
und mit religiösen vorbehalten fange ich mal gar nicht erst an. seufz.
um eine aufhebung von sozialen geschlechterrollen durchzusetzen, wäre eine scheibchenweise variante sicher erfolgversprechender als eine allumfassende "von jetzt auf gleich"-keule. aber selbst das funktioniert nicht ohne eine gewisse erkenntnis-bereitschaft, die zu allem überfluß auch noch weh tun könnte und mit einer infragestellung der eigenen identität daherkommt.
und was wäre der nutzen einer geschlechteraufhebung?
niemand würde mehr in kategorien wie männlich oder weiblich denken/einteilen/ausgrenzen/zuordnen, sondern einfach nur noch menschen wahrnehmen. unendlich viele mauern in den köpfen würden zusammenbrechen.
naja, außer vielleicht, wenn der wunsch besteht, den fortbestand der menschl. rasse zu sichern und es noch nicht durch technik/wissenschaft übernommen wird.
für diese gewissen 10? minuten könnte ich eine m/w-bezeichnung noch akzeptieren.
- es gibt viele Unterschiede und das alles zu negieren und zu sagen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern seien grösstenteils 'ein Konstrukt' ist ja auch eine relativ einseitige Sichtweise.
ja, ich gestehe
sicherlich gibt es eigenschaften, die bei "männlichen" menschen mit größerer/niedriger wahrscheinlichkeit verbreitet sind als bei "weiblichen". (und anders herum)
zu welchem teil diese wirklich spezifisch sind oder aufgrund der erziehung, soziales umfeld usw. impliziert/gefördert werden, sei dahingestellt. nur...
läßt sich daraus kein allgemeingültiges bild von einer frau/mann herleiten.
es gibt einfach nicht DIE frau oder DEN mann, zumindest nicht außerhalb von biologischen definitionen.
das allein zeigt schon, wie sehr die rollenvorstellungen an den haaren herbeigezogen sind.
ich akzeptiere, das es gewisse stereotype gibt.
die sind aber so schwammig, so individuell verschieden und abhängig von der gesellschaft, das sie nicht geeignet sind, um damit eine mann/frau-einteilung zu rechtfertigen. denn genau daraus entstehen erst die zwänge, sich zuordnen zu müssen.
mit allen tragischen konsequenzen, die ein/teilungen mit sich bringen. sprich, ausgrenzungen und die wahnvorstellung, der anerkennung wegen irgendetwas entsprechen zu müssen, anstatt einfach nur so zu sein, wie man ist.
jeder kann sein, wie er will. nur dieses m/w-schubladendenken ist einfach nur... seufz, ich kann nicht beschreiben, wie ungemein falsch es sich für mich anfühlt. allein, wenn ich dran denke, wieviel leid, zweifel und druck daraus entsteht.