(13.11.2011, 14:52)Angelika schrieb: [ -> ]Was ist Euch also wichtiger, eine Depathologisierung mit der Gefahr dass die KK nichts mehr zahlt, oder eine Krankheitswertigkeit und damit eine Sicherstellung der Kostenübernahmen für die wichtigsten Anpassungsmaßnahmen?
... eine schöne Suggestrivfrage.
Nur
- halte ich deine suggestive Unterstellung, dass die Depathologisierungsbewegung zu einer völlige Elimination jeder Geschlechstdysphorie führt für illusorisch und
- ist der ICD kein Garant dafür, dass die KraKa keine Leistungen streichen.
Eigentlich wäre es ja Zeit, dass du deine Beiträge zu dem Thema in den Bereich "KK-Gebetsmühle" verschiebst, anstatt die Diskussion hier weiter abzuwürgen.
(11.11.2011, 19:47)Angelika schrieb: [ -> ]Also ist es für TS wohl unumgänglich, dass F 64.0 und auch F 64.2, für TS-Kinder und TS-Jugendliche, erhalten bleibt.
(...)
Lediglich die beiden oben angeführten Punkte dürfen einfach nicht aus dem ICD rausfallen.
Hier hätte eine Depathologisierung fatale Folgen für die Betroffenen.
.
Welche?
Anders gefragt, was passiert aktuell mit bis zu 10jährigen, die erst viel viel später erkennen, dass sie eigentlich Betroffene waren und nun unter F64.9 herumgammeln müssen!?
Betroffene Grüße
FXY.ungelöst
Liebe Mike-Tanja,
Danke für das zitieren der Quellen. Deine Aussage
(14.11.2011, 11:47)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Der ICD kommt als Begriff im ASVG nicht einmal vor.
halte ich in dieser Diskussion für sehr wichtig.
Mit
(14.11.2011, 11:47)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Daher noch einmal meine These: Ist bei TS nicht eigentlich der Körper "regelwidrig" im Sinne des Gesetzes? Das ist eine medizinische, keine rechtliche Frage. Wer stellt die "Regel" auf, wie man zu sein hat?
kann ich dir nicht ganz Recht geben. Die Frage ist doch: Wer stellt die "Regel" auf, wer ein Mann oder eine Frau ist?
Wenn Frauen unter einer überdimensionalen Klitoris, einem Hodensack und einer Vaginalantropie leiden, dann ist das wohl ein regelwidriger Körperzustand, für dessen Behebung die KraKra etwas springen lassen muss. Wer nun Mann oder Frau ist, ist m.E. aber eindeutig juristisch - nämlich nach dem Personenstandsrecht - zu beantworten.
Wir haben bei TransX bewusst die Depathologisierungsdiskussion vermieden, solange für die Personenstandsänderung GaOPs notwendig waren. Personen, deren Personenstand geändert wurden, können aber wohl auch ohne ICD und Persönlichkeitsstörung die notwendige Korrektur ihrer Genitale verlangen.
(15.11.2011, 01:36)Angelika schrieb: [ -> ]Sie lassen sich lieber klagen, und in dem einen Fall wo eine Betroffene in 1. Instanz gegen die WGKK gewonnen hat, ist die KK nicht in Berufung gegangen,
Schön. Wenn´s da eh schon ein Urteil gibt, können sich ja andere auch darauf berufen.
Zitat:Und warum das Ganze? Nur weil, und ich weiß, das sich jetzt extrem polemisch werde, ein paar TV´s bei TG-Europe unbedingt und um jeden Preis eine Depathologisierung wollen.
Das ist nicht polemisch, das ist gezielte Falsch-Information, wie ich es sonst nur von FPÖ-Agitatoren gewohnt bin...
Weder gibt´s es in der Leitung von TG-EU TV´s, sondern nur TS. Noch ist das eine TG-EU-Kampagne, sondern hat ganz woanders ihren Ausgang genommen und wird auf der ganzen Welt von unzähligen Gruppen getragen. Und ebenso wie Trans-Austria mit der gegenteiligen Meinung außerhalb von Österreich nicht wahrgenommen werden wird, wird TG-EU wohl kaum von der WPATH wahrgenommen. Alles, was du mit deiner Gebtesmühle also erreichen könntest, ist, dass vielleicht doch ein Vertreter der KK auf deine Idee kommt...
Zitat:Was ich nämlich vermisse, sind die Initiativen der Depathologisierungsforderer nach einer Einreihung von TS an anderer Stelle im ICD. Ich lese überall nur von der Forderung nach Streichung.
Ja, eben! ERSATZLOSE Streichung! Wir sind nicht krank!
DAS fordern TS weltweit...
Angie, da fangst du konsensual an, dass ich mich schon frage, was jetzt los ist...
Denn das:
(15.11.2011, 12:35)Angelika schrieb: [ -> ]Tja, und es ist mir vollkommen egal ob Trans-Asustria von der WPATH wahrgenommen wird oder nicht. Wir wollen hier in Österreich ein entsprechendes Bewusstsein schaffen und die Kostenübernahmen vom ICD entkoppelt wissen.
Bei einer entsprechenden Bewusstseinslage und gutem Willen der zuständigen Stellen und der politisch Verantwortlichen wäre es durchaus denkbar diese Kostenübernahmen in Östereich auf nationaler Ebene sicherzustellen.
Das ist das Ziel unserer Kampagne. Denn das wir keine Einfluss auf die WHO oder die WPATH haben, weiß ich auch.
kann ich auch unterschreiben.
Aber zu früh gefreut - da ist er wieder, der Holzhammer:
Zitat:Fakt ist, dass ich in Österreich bereits mit vielen Betroffenen gesprochen habe, und dass die große Mehrheit der Ansicht ist, dass die Kostenübernahmen für sie extrem wichtig sind.
Nona, wissen wir alle.
Zitat:Wenn es also darum geht sich zu entscheiden nicht krank zu sein, dafür aber alles selber zahlen zu müssen, oder als krank zu gelten und dafür aber die wichtigsten Behandlungen durch die KK bezahlt zu bekommen, dann nehmen sie es lieber in Kauf als krank zu gelten.
Das ist eine Suggestiv-Frage. Klar wird das jede/r so beantworten. Das heißt aber nicht, dass nicht beides möglich ist. Nicht-krank-sein-müssen UND die Behandlungskosten bezahlt zu bekommen.
Zitat:Lediglich jene die ohnehin keinerlei medizinische Anpassungen anstreben, fordern massiv die Depathologisierung. Denn wenn frau keine Leistungen der KK benötigt, dann ist es ihr verständlicherweise auch egal ob die Kosten dafür übernommen werden oder nicht.
Und das ist eine böswillige Unterstellung der üblesten Sorte.
Schade, dass du auf derartige Untergriffe nicht und nicht verzichten willst.
(15.11.2011, 12:35)Angelika schrieb: [ -> ]Gut, aber ersatzlose Streichung bedeutet in Östereich derzeit ein klares AUS für die Kostenübernahmen durch die KK.
Aber nein, selbst wenn die F64'er den Bach runtergehen gib's im ICD noch eine Menge anderer Codes unter denen man TS-Behandlungen verbuchen kann. Ich empfehle:
- Z76.8 Personen, die das Gesundheitswesen aus sonstigen näher bezeichneten Gründen in Anspruch nehmen
- Z76.9 Person, die das Gesundheitswesen aus nicht näher bezeichneten Gründen in Anspruch nimmt
Das reicht wohl, ist auch krank aber zumindest nicht so pathologisch
Angelika, wir drehen uns im Kreis.
Es ist sinnlos, immer wieder die gleichen Argumente zu wiederholen - du hast deinen Standpunkt, wir haben unseren.
Aber wir sind uns immerhin einig, dass weder WHO noch WPATH auf Trans-Austria hören werden.
Wir können also davon ausgehen, dass die Depatholisierung, sprich die Streichung aus dem ICD so oder so kommen wird.
Daher ist es viel sinnvoller sich über das Danach zu unterhalten, sprich wie die Kostenübernahmen durch die KK weiter gewährleistet werden können. Eine Unterschriftenaktion, wie du es erwähnt hast, hat eine nette Symbolik. Bringen wird´s aber wahrscheinlich nicht viel.
Ich würd gerne den Ansatz vertiefen, den Mike-Tanja gebracht hat. Wenn ihr schon meiner Ansicht nicht folgen wollt.